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«Wir entwickeln mit künftigen Abnehmern Ideen und Produkte gemeinsam. »

Seit Anfang des Jahres ist RUAG intensiv mit dem Aufbau neuer Kompetenzen und Geschäftsfelder beschäftigt. Ein Aspekt dabei ist die Zusammenarbeit mit Start-ups und Hochschulen und eine frühe Kundenbindung. Corporate Communications ist hierzu im Gespräch mit Heinz Liechti, Verwaltungsratsmitglied bei RUAG.

Von Innovation, Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit wird überall gesprochen. Weshalb ist dieser Bereich für RUAG so wichtig?

Heinz Liechti: Jedes Unternehmen versucht anhand der eigenen Geschäftsfelder und Aufträge vorauszusehen, wie sich Umsätze in den nächsten Jahren entwickeln. Nur so kann man entscheiden, welchen Weg man einschlagen will. Auch für RUAG ist das wichtig. Wir wissen, dass in Zukunft eine gewisse Anzahl von Systemen der Armee wegfallen, ans Ende ihrer Lebenszeit kommen werden.

Diese Systeme werden nur teilweise oder überhaupt nicht ersetzt. Wenn wir weiterhin eine bedeutende Rolle für die Sicherheit in der Schweiz spielen wollen, müssen wir uns auf neue Geschäftsfelder und / oder neue Kundensegmente konzentrieren. Wir entwickeln daher verstärkt zusammen mit künftigen Abnehmern Ideen und Produkte und schaffen auf diese Weise zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine Kundenbindung.  

Es wird immer davon gesprochen, dass wir mit Start-ups und mit Hochschulen zusammenarbeiten. Warum und wie können wir uns das vorstellen?

Heinz Liechti: Der grosse Vorteil von Start-ups ist ihre Arbeitsweise: sie entwickeln Ideen und sie entwickeln sie schnell, geben sie dann aber oft an jemanden ab, der etwas Grösseres daraus machen kann. Die Zusammenarbeit mit Start-ups läuft bereits. Wir wollen zwei Mal pro Jahr einen Aufruf an diese Firmen machen, der erste ist bereits erfolgt und vier Angebote von Start-ups liegen vor. Zwei davon beschäftigen sich mit der Entwicklung von nachhaltigem Betriebsstoff für die Luftwaffe, eines bietet ein Projekt im Bereich der nachhaltigen Generatoren an und das Vierte beschäftigt sich mit Sensoren gegen radioaktive Substanzen für Drohnen.

Von einer Zusammenarbeit mit Hochschulen erhoffen wir uns, Wissen von aussen ins Unternehmen zu holen. Auch hier wird an Ideen gearbeitet und auch hier fehlt auf weiten Strecken ein Industriepartner, der die Ideen zum Fliegen bringt.

Kontakte zu Hochschulen – unter anderem der EPFL Lausanne – sind geknüpft. Wir werden zwei Mitarbeitende an die EPFL schicken, die sich mit dem Thema Cyber beschäftigen werden. Zudem werden wir so genannte "Innovation Hubs" einrichten – eines in Zürich, ein kleineres in Biel und eines an der EPFL in Lausanne. Sie werden als Plattform für die Zusammenarbeit mit Start-ups, Hochschulen und RUAG dienen.

Vielen Dank, Heinz Liechti!